Montag, 26. September 2011

FINNLAND


"Unsere größte Produktion seit Jahren"

Von Ulrike Strauch
Bonn. Vier Autoren aus Lettland, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland, acht Schauspieler auf der Bühne und ein düsteres Familiengeheimnis, das in zwei Stunden nach und nach preisgegeben wird: So lauten die Zutaten für "Finnland", die neue Produktion des Fringe Ensembles in Zusammenarbeit mit dem Münsteraner Label "phoenix5", die Freitagabend, 20 Uhr, Premiere im Endenicher Theater im Ballsaal feiert und laut Regisseur Frank Heuel "unsere größte Produktion seit Jahren ist".
Traumatisiert: Für die Frauen in  Finnland , der neuen Produktion des Fringe Ensembles, wird die Familie zur Falle.  Foto: Thilo Beu
Traumatisiert: Für die Frauen in "Finnland", der neuen Produktion des Fringe Ensembles, wird die Familie zur Falle. Foto: Thilo Beu
Zwar bezieht er das zunächst einmal auf die Anzahl der Mitwirkenden. Nichtsdestotrotz birgt dieser Stoff einiges Potenzial. Das beginnt schon mit der ungewöhnlichen Art und Weise der Bearbeitung. So vereinbarten die Autoren Ivo Briedis, Jens-Martin Eriksen, Lothar Kittstein und Andreas Vonder, die zuvor schon einmal mit dem Fringe Ensemble zusammengearbeitet hatten, bei ihrem ersten Treffen im Februar ein gemeinsames Regelwerk.
Namen, Orte und Daten bildeten das Gerüst, aufgrund dessen jeder seine Figur entwickelt und "verteidigt" hat. Beim Autorengespräch am Samstag, 24. September, 19.30 Uhr, treffen die vier nun erstmals wieder zusammen.
Erzählt wird die Geschichte von Sabine Helmer, die während des Zweiten Weltkriegs nach Finnland flüchtet und dort Lena zur Welt bringt. Nach Kriegsende kehrt sie mit der Tochter nach Deutschland zurück, heiratet dort Günther und bekommt von ihm zwei Söhne. Er ist auch der Vater von Lenas Kind, nachdem er das Mädchen jahrelang missbraucht hat.
Bis Lena sich eines Tages zur Wehr setzt... Die Geschichte beruht auf Tatsachen, allerdings wurden die Namen geändert, um die Anonymität zu wahren. "Es geht um Missbrauch, aber im Mittelpunkt steht die Familientragödie an sich mit allen Konsequenzen", fasst Frank Heuel zusammen.
Karten und weitere Termine unter (02 28) 79 79 01.
Artikel vom 23.09.2011

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